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Balance für Körper,
Geist - und Verhalten

Balance für Körper, Geist - und Verhalten

von Hundetrainerin & Pädagogin Bibi Degn

Lange ging man davon aus, dass ein guter Hundetrainer „klar macht”, wer der Boss ist: Sicher nicht der Hund! In der Hunde-Erziehung wurde Widerstand als Sturheit und als Versuch angesehen, dem Tierhalter „die Butter vom Brot zu nehmen”.

Glücklicherweise haben sich diese Ansichten überholt – und die Hunde sind froh drüber. Nach wie vor wird das Verhalten als das Ziel unserer Bemühungen betrachtet- aber das ist nicht alles – und nicht immer der nachhaltigste Zugang.

Themen

Dein Hund ist bereits perfekt!

Wenn wir ihm Wege ebnen, das zu tun, was wir von ihm wollen – wird er das tun!

Gründe hinter beharrlichen Verhaltensweisen

Lass uns einmal annehmen, dass es Gründe gibt, warum ein Hund an einem Verhalten festhält. Verhalten ist Ausdruck davon, wie sich ein Hund fühlt.

Anhaltend unangepasstes Verhalten ist meist nicht durch einen speziellen Auslöser verursacht, sondern ein Ergebnis von allerlei Erfahrungen, Stress oder Lebensumständen. Der von uns wahrgenommene scheinbare Auslöser ist nicht mehr als der Tropfen, der ein Fass zum Überlaufen bringt.

In der Tellington TTouch®Methode schaut man das Tier in seiner Gesamtheit an. Alle Zusammenhänge, Einflüsse und Vernetzungen um ein Wesen bewirken Veränderungen, welche dann wiederum eine vielfältige Wirkung entfalten. Wir müssen uns nicht auf das Problem konzentrieren, um ein Verhalten zu ändern.

Die psychische, mentale und emotionale Balance

Physische, mentale und emotionale Zustände bilden ein Netzwerk, das sich dauernd gegenseitig beeinflusst. Mangelhafte physische (körperliche) Balance finden wir vernetzt mit Unruhe und Angespanntheit (beides jetzt psychische Themen), dies wiederum mit einer Tendenz zum reaktiven Verhalten anderen Hunden gegenüber oder zum Leinenziehen.

Hunde mit schlechter mentaler Balance neigen dazu, kurze Phasen der Aufmerksamkeit zu haben. Sie werden wahrscheinlich beschrieben als unaufmerksam, langsame Lerner, unaufmerksam ihren Menschen gegenüber. Körperlich finden wir Angespanntheit rund um den Kopfbereich und ein trockenes Maul.

Fehlende emotionale Balance kann hinter ängstlichem, um Aufmerksamkeit heischendem oder zwanghaftem Verhalten stehen, das manchmal als „neurotisch“ bezeichnet wird.

Wenn man weiter forscht, findet man auch anderes auffälliges Verhalten, wie beispielsweise, dass sie nicht still stehen können, oder körperliche Merkmale, oft, dass sie kalte Pfoten und/oder einen instabilen Stand haben.

Die Tellington Arbeit setzt hier am Körper an mit TTouch und Bodenarbeit, um der Ganzheit Hund zu begegnen und damit auch das Verhalten positiv zu beeinflussen.

Was können wir tun?

Beides stimmt. Mein emotionaler Zustand beeinflusst meinen Körper, in Haltung, Ausdruck, aber auch in seiner Gesundheit.

Umgekehrt beeinflusst der Zustand meines Körpers auch die emotionale Balance und damit sehr deutlich auch das Verhalten von Mensch oder Tier.

Bibi Degn, vom Grundberuf Pädagogin, hat sich der Schulung von Tieren und ihren Menschen gewidmet. Seit 2002 ist sie Ausbilderin und Ausbildungsleitung der Tellington TTouch Methode in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit Linda Tellington-Jones.

Ihre Leidenschaft gilt der achtsamen und liebevollen Begegnung von Tieren und Menschen und einem Tier-Mensch-Kontakt, der für beide Teile zu Lebensqualität führt.

Mehr zu Bibi Degn

Podcast: Tellington TTOUCH mit Bibi Degn

Podcast: Körperbandagen im Training mit Bibi Degn

Tipps zum ruhigen Warten während einer Hundeveranstaltung von Pia Gröning

Es ist natürlich kein Problem, wenn ein Hund bei einer Hundeveranstaltung auch mal bellt oder unruhig ist. Ist dies allerdings dauerhaft der Fall, schadet der Hund sich selbst. Er verhindert, dass sein Mensch aufpassen kann und letztendlich beeinträchtigt der Hund auch die anderen Teilnehmer das Gehörte gut zu verstehen.

Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Hund bei Erklärungen durch den Hundetrainer ruhig bleibt?

Management:

  • Kau- und Schleck-Artikel mitnehmen und dem Hund anbieten, BEVOR er unruhig wird – sonst lernt er, dass er für Unruhe Belohnungen bekommt
  • alternativ: sehr kleine Leckerchen zum Suchen auf dem Boden verstreuen
  • ggf. dafür sorgen, dass der Hund es bequem hat (wasserabweisende Decke) und ggf. auch warm/trocken (—> Hundemantel) und sich dadurch besser entspannen kann
  • eine Körperbandage oder ein Thundershirt anlegen, falls das dem Hund zur Entspannung verhilft  (siehe eine Videoanleitung weiter unten)
  • frühzeitig da sein und dem Hund Gelegenheit geben die Örtlichkeit zu erkunden und abzuschnüffeln

Training:

  • vorab Zuhause üben, dass der Hund auf einer Decke entspannt liegt (mehrere Minuten bis hin zu Stunden, je nach Ziel) —> diese Decke mitnehmen zur Veranstaltung bzw. bei unruhiger Umgebung oder wenn Gefahr vom eigenen Hund ausgeht stattdessen ggf. eine Hundebox nutzen
  • üben, dass der Hund sich z.B. beim Spaziergang oder im Einkaufszentrum beruhigt, wenn ich mich zu ihm hocke und ihn anfasse/massiere/Tellington Touch durchführe/die Ohren ausstreiche/einfach an der Brust halte
  • selbst Ruhe ausstrahlen und auf die eigene ruhige Atmung achten
  • den Hund mindestens 5 Schritte entfernt von der Bezugsperson ablegen/anbinden —> wenn der Hund mit seinen Lautäußerungen Aufmerksamkeit möchte, kann dies helfen/ggf. ihn wegschicken auf eine entfernt liegende Decke, sobald er laut wird
  • dem Hund im Platz ein Leckerchen auf die Pfote legen, dass er NICHT nehmen darf bzw. erst nach einiger Zeit auf Freigabe —> das Fixieren des Leckerchens verhindert bei vielen Hunden die Lautgebung
  • ggf. Impulskontrolle einfangen, also den Hund mit Futter dafür belohnen, dass er zu einem „Aufreger“ nur hinschaut, statt zu versuchen hinzurennen oder den Frust nicht hin zu gelangen lautstark kund zu tun – Beispiele dazu findest du im folgenden Video:

Anleitung zum Anlegen der halben Körperbandage

Video: Hund beim Spaziergang zu aufgeregt - Was kann ich tun? Tipps von Antijagd-Spezialistin Pia Gröning

Podcast: Bachblüten für Hunde mit Katrien Lismont

Bachblüten können eine hervorragende Ergänzung im Verhaltenstraining für Tiere sein. In dieser Podcastfolge bekommst Du von Katrien Lismont Infos zum Was & Wie, ob Du Fertigmischungen verwenden kannst und vieles mehr.

Die nächsten Termine zum Thema Entspannung

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